In unseren letzten Newslettern und Blogs haben wir uns immer wieder damit beschäftigt, wie Führung in der Krise gut gelingen kann und was die Erfolgsfaktoren dafür sind. Heute wollen wir mal beleuchten, welche „Führungsfehler“ aus unserer Sicht in den letzten Monaten häufig aufgetaucht sind. Damit eins klar ist: Fehler passieren gerade in solchen Zeiten. Das ist die Chance daraus für die Zukunft zu lernen.
Kontrolle statt Vertrauen
In Zeiten von Führung auf Distanz und Arbeiten im Home Office wollen viele Führungskräfte möglichst genau wissen, wie die Arbeitsleistung ihrer Mitarbeiter*innen genau aussieht. Das führt zu allerlei Kontrollmechanismen in unterschiedlichsten Ausprägungen: von häufigen Kontrollanrufen bis in vereinzelten Fällen hin zu „Meldelisten“, in denen jeder genau eintragen muss, was er/sie an diesem Tag genau gearbeitet hat oder Systemabfragen über die PC-Zeiten jedes Einzelnen. Gerade in dieser Zeit ist es wichtig; mit Vertrauen zu führen. Die Erfahrung zeigt, dass Ihre Mitarbeiter*innen sich der Verantwortung für ihr Arbeitsergebnis sehr wohl bewusst sind!
ZDF statt Emotionen
Im Kontakt mit den Mitarbeiter*innen geht es um Zahlen, Daten und Fakten, es werden Themen wie Arbeitsaufträge, Abarbeitungsquoten und Arbeitsrückstände besprochen – wie es den Menschen so geht, ist eher im Hintergrund. Dabei ist gerade in unsicheren Zeiten für Sie als Führungskraft notwendig, Menschen emotional zu erreichen und zu wissen, wie es Ihren Mitarbeiter*innen geht und wo für Sie ggf. Handlungsbedarf besteht!
Gleiche Führung statt Individualität
Aus dem Bedürfnis heraus, gerecht zu sein und niemanden im Team zu bevorzugen bzw. zu benachteiligen, entsteht bei Remote Work in der Führung der Gedanke: „Am besten alle gleich behandeln“ – gerade in solchen Zeiten ist es aber wichtig,, dass Sie als Führungskraft die individuellen Situationen Ihrer Menschen verstehen und in Ihrem Vorgehen berücksichtigen!
„Weichspüler“ statt klarer Worte
Um die vorhandene Verunsicherung der Mitarbeiter*innen nicht zu verstärken, werden Informationen „weichgespült“ oder zurückgehalten. Das heizt aus unserer Erfahrung die Gerüchteküche im Unternehmen nur an und erzeugt genau das Gegenteil von dem, was die Führungskräfte beabsichtigen: die Verunsicherung steigt. Kommunizieren Sie klar und sagen Sie die Wahrheit – so entsteht Vertrauen bei Ihren Mitarbeiter*innen!
Zögern statt Mut
Natürlich ist es in diesen Zeit nicht einfach, Entscheidungen zu treffen, da häufig nicht sicher ist, was die nächsten Wochen an Veränderung mit sich bringen. „Abwarten“ ist die Devise von einigen Führungskräften: „vielleicht weiß ich ja nächste Woche mehr und kann dann eine bessere Entscheidung treffen“. Das mag an der ein oder anderen Stelle richtig sein, aber wenn immer mehr Entscheidungen aufgeschoben werden, hemmt das aus unserer Erfahrung die Tatkraft eines Teams. Krisenzeiten brauchen immer wieder auch mutige Entscheidungen – Ihr Team wird es Ihnen danken.
Sie fragen sich, welche Fehler Sie ggf. gemacht haben in den letzten Monaten? Sie wollen sich selbst und Ihre Führung in der Krise genauer reflektieren und zukünftig sicherer Krisen bewältigen?
Sprechen Sie uns an – wir unterstützen Sie gerne durch ein Coaching bei Ihren Überlegungen! Artikel vom 18. 10. 2020