Was tun, wenn es gerade mal nicht "rund läuft" im Team?
„Gibt es noch etwas, was ihr hier jetzt auf jeden Fall noch klären wollt, bevor wir unser Meeting beenden?“ sagt Frau Neuchef im Teamboxenstopp zur Zusammenarbeit. Sie schaut in die Runde. Betretenes Schweigen.
Gerade als sie fortfahren will, sagt Daniel, seit 4 Monaten im Team, zögerlich: „Da ist noch was….. Ich habe das Gefühl, dass es zwischen Mark und Barbara ziemlich knirscht. Irgendwie spüren wir alle die Spannungen, aber bisher hat niemand was gesagt.“
Vorsichtig schaut er in die Runde. Das schlägt ein wie eine Bombe. Barbara erwidert scharf: „Das geht dich gar nichts an, Daniel!“
Nun blicken alle erwartungsvoll auf Frau Neuchef. Innerlich erschrocken denkt sie: „Wie gehe ich jetzt damit um?“ Sie entschließt sich, Daniels Wahrnehmung jetzt hier im Team Raum zu geben…
Eine Stunde später sitzt sie im Büro und ist gedanklich noch mit dem Erlebten beschäftigt. „Wie konnte es soweit kommen, dass dieser Konflikt seit Wochen vor sich hin schwelte? Warum habe ich das gar nicht gemerkt? Und wieso hat eigentlich niemand aus dem Team mal irgendetwas gesagt?“
Leise murmelt sie vor sich hin: „Wie auch immer, wir haben die Sache geklärt und alle können nun wieder befreiter miteinander umgehen. Doch wie kann ich früher Raum schaffen, damit Konflikte gar nicht erst entstehen oder früher entschärft werden?“, fragt sich Frau Neuchef.
Ihr kommt eine 14 tägige Retrospektive in den Sinn. Das ist ein festes Format, bei dem jedes Teammitglied darüber berichtet, was gut in der Zusammenarbeit gelaufen ist, was nicht so gut lief und was getan werden muss, damit es besser läuft.
Frau Neuchef will damit ihre Mitarbeiter ermuntern, Probleme frühzeitig auf den Tisch zu bringen und alle gleich informiert zu halten. So können sie dann auch gemeinsam nach Lösungen suchen.
Es wird sicher nicht ganz leicht, alle Kollegen von der Nützlichkeit des Retros zu überzeugen. Selbstorganisation und Übernahme von Verantwortung sind anspruchsvoll und strengen an. Doch wenn sie dieses Format regelmäßig durchführt, ist sie sicher, dass die Offenheit und Ehrlichkeit im Team zunehmen wird. Sie ist überzeugt davon, dass die Zusammenarbeit im Team kontinuierlich effektiver wird und Konflikte angesprochen und gelöst werden.
Jetzt muss sie sich nur noch den Ablauf und die Regeln für die Retrospektive überlegen, damit sie nächste Woche damit im Team starten kann.
Sie wollen auch ein Retro einführen? Dann finden Sie hier in unserer Werkzeugkiste die wichtigsten Eckpunkte zur Durchführung. Gerne unterstützen wir Sie auch bei der Einführung. Sprechen Sie uns an!
Wir haben in den letzten Monaten viele erfolgreiche Führungskräfte interviewt, die mit viel Leidenschaft und Engagement jeden Tag ihr Bestes geben. Sie alle leben diese Attribute für gute Führung. Hier ihre Erfolgsgeschichten.